Geschichte der Niederenser Schützen

Im Mai 1824 wird in Wien während eines Konzertes die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven uraufgeführt. Im gleichen Jahr beginnt der Gastwirt Franz Kramer in Grevenstein mit der gewerblichen Produktion von Bier und legt somit den Grundstein für die heutige Veltins-Brauerei. Gleichzeitig wird in der Gemeinde Ense die „Schützenbruderschaft Oberense unter dem Schutze des Hl. Johannes des Täufers und des Hl. Lambertus“ mit 77 Mitgliedern aus dem gesamten Kirchspiel Ense-Bremen gegründet. Der Ortsteil Niederense hat zu diesem Zeitpunkt ca. 300 Einwohner. Dies ist der Grundstein der heutigen Schützenbruderschaft St. Hubertus 1824 Niederense e.V.

Durch die Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien beginnt am 28.07.1914 der Erste Weltkrieg. Bis Kriegsende im Jahre 1918 verlieren etwa 17.000.000 Menschen ihr Leben, darunter auch Einwohnerinnen und Einwohner des Ortsteils Niederense.

Am 23.05.1921 kommt es beim ersten Nachkriegsschützenfest zwischen Niederensern und Oberensern zu unterschiedlichen Auffassungen beim finalen Königsschuss. Jede Gruppe beansprucht ihren eigenen König. In Folge dessen werden Verhandlungen zur Abzweigung einer eigenen Bruderschaft geführt. Bei der Gründungsversammlung (zur Abzweigung) in Niederense am 07.08.1921 wird die Urkunde über die Selbstständigkeit der Schützenbruderschaft St. Hubertus Niederense verabschiedet. Es erscheinen 161 Personen, die an der Gründung teilnehmen und gleichzeitig ihren Eintritt erklären. Die erste eigene Fahne wird in der Generalversammlung am 05.03.1922 vorgestellt. Die Fahne wird von Friedrich Scheven (1865-1934) gestiftet. Friedrich Scheven erwirbt 1919 den Gutshof Himmelpforten und einen Teil der ehemals zum Kloster gehörenden Ländereien. Das erste Schützenfest im Ortsteil Niederense wird unter Zelten gefeiert. Es findet am 18. und 19.06.1922 auf dem Heuerwerth statt.

Das letzte Schützenfest vor dem Zweiten Weltkrieg findet am 09. und 10.07.1939 statt. Mit dem deutschen Überfall auf Polen am 01.09.1939 beginnt der Zweite Weltkrieg. Der Krieg kostet über 60.000.000 Menschen das Leben und erfasst den ganzen Erdball. Am 08.05.1945 unterschreibt Generalfeldmarschall Keitel die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht und der Krieg in Europa ist damit beendet.

Die erste Generalversammlung nach dem Zweiten Weltkrieg findet am 06.09.1947 im Lindenhof statt. In Folge der Möhne-Katastrophe sind viele Bereiche an Möhne und Ruhr zerstört. Auch das Kloster Himmelpforten und der Bereich des Heuerwerths werden von den Fluten erfasst. Das erste Nachkriegs-Schützenfest findet am 07. und 08.08.1948 separat in Oberense statt. Der Erlös in Höhe von 610,75 Reichsmark wird für den Kirchenneubau in Niederense verwendet. Erstmalig wieder und seither immer findet das Schützenfest in Niederense auf dem Heuerwerth statt. Im Jahre 1949 hat die Bruderschaft insgesamt 314 Mitglieder. Von 1939 bis 1948 sind 72 Mitglieder gestorben, im Krieg gefallen oder vermisst. Im Jahre 1954, in dem Deutschland überraschenderweise die Fußball-Westmeisterschaft in der Schweiz gewinnt, tritt die Bruderschaft aus dem Verband der Historischen Schützenbruderschaften aus.

Am 01.07.1957 wird am Heuerwerth die heutige Hubertushalle als Turn- und Sporthalle (Mehrzweckhalle) feierlich eingeweiht. Neben dem Bau der Kirche ist dieses die größte Gemeinschaftsleistung, die die Einwohner des Ortes und Mitglieder der Bruderschaft erbracht haben. Im selben Jahr wird auch die neue Fahne eingeweiht, die durch Karl-Heinrich Tegge gestiftet wird.

1960 tritt die Bruderschaft in den Sauerländer Schützenbund ein. Zunächst gehört die Bruderschaft der Kreisgruppe Arnsberg an, da die heutige Kreisgruppe Soest erst 1971 entsteht. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wird am 01.07.1969 die Gemeinde Ense aus 14 selbständigen Orten gebildet.

Im Jahre 1981 wird die Schießsportgruppe gegründet und bezieht die Räumlichkeiten im Keller der Hubertushalle. Am 17.02.1989 wird die 1. Kompanie gegründet. Einige Jahre später folgen die 2. und 3. Kompanie.

Im Januar 2008 wird die Jungschützenkompanie gegründet. Die Jungschützen stellen seither eine wichtige Stütze unserer Bruderschaft dar. Viele ehemalige Jungschützen sind heute im Hauptvorstand vertreten oder unterstützen die Schützenbruderschaft aktiv.

Im Februar 2016 wird die Sanierung der kleinen Halle fertiggestellt und den Mitgliedern bei der ersten Generalversammlung vorgestellt.

Für das Jahr 2020 ist das Kreisschützenfest der Kreisgruppe Soest in Niederense vorgesehen, welches aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen muss. Auch ein Verschieben in 2021 und somit in das 50-Jährige-Jubiläumsjahr der Kreisgruppe Soest verbleibt erfolglos.

Mit Förderbescheid aus Juni 2021 erhält die Bruderschaft knapp 165.000 Euro öffentliche Fördermittel für Umbau- und Sanierungsmaßnahmen an der Hubertushalle. Für die Erneuerung des Daches, die Neugestaltung des Speiseraumes, den Umbau der ehemaligen Küche in Sanitäreinrichtungen sowie der Modernisierung des Foyers liegt der Eigenanteil der Bruderschaft bei ca. 120.000 Euro. Die Maßnahmen werden zum 31.12.2022 abgeschlossen.

Auf der Generalversammlung am 17.02.2023 werden verschiedene Satzungsänderungen beschlossen. Erstmalig dürfen auch Frauen in den Verein eintreten. Auch eine Kirchmitgliedschaft ist nicht mehr zwingend erforderlich. Die Bruderschaft öffnet sich für alle Mitglieder, die die christlichen Grundwerte vertreten.

Auf der gemeinsamen Versammlung der drei Kompanien am 07.06.2023 werden die bisherigen Kompanie-Strukturen aufgelöst. Bisher sind die Kompanien nach Straßenzügen aufgeteilt. Nun werden die Kompanien in drei altersbezogene Gruppen eingeteilt (Jungschützenkompanie, Hauptkompanie, Ehrenkompanie). Dazu sind entsprechende Beschlüsse und Neuwahlen erforderlich.

Im Juli 2024 feiert die Bruderschaft erstmals das Schützenfest von freitags bis sonntags. Zuvor wurde die Umlegung des Festes sowie ein neuer Festablauf durch den Vorstand vorbereitet und mit den Mitgliedern in offenen Gesprächsrunden vorbesprochen.

Im Jahr 2024 und somit 200 Jahre nach der Uraufführung der 9. Sinfonie und der Gründung der Veltins-Brauerei, feiert auch die Schützenbruderschaft Niederense ihr Jubiläumfest. Am 06. und 07. September wird das runde Jubiläum ausgiebig gefeiert. Bei herrlichem Wetter holt der König von 2007, Detlef Rahmann, mit dem 119. Schuss den Vogel von der Stange und wird zum neuen Kaiser der Niederenser Schützen erkoren. Zu seiner Kaiserin wählt er seine Frau Josefa.


Könige historisch

  • 2024 Markus und Stefanie Müller
  • 2023 Maurice Jüstel und Madita Thiemann
  • 2022 Patrick und Alina Haase
  • kein Schützenfest aufgrund Corona-Pandemie
  • 2019 Niklas Köhler und Ines Bittis
  • 2018 Bernhard und Esther Tölle
  • 2017 Andre und Nicole Jüstel
  • 2016 Matthias Fornahl und Kathrin Rheidt
  • 2015 Simon Hennecke und Kimberly Rothenstein
  • 2014 Thomas Tölle und Larissa Haase
  • 2013 Reinhard und Heike Geppert
  • 2012 Sascha und Nina Wortmann
  • 2011 Günther und Ruth Köhler
  • 2010 Christian Tölle und Stefanie Palko
  • 2009 Markus Tölle Maren Steinmeier
  • 2008 Klaus und Cordula Langesberg
  • 2007 Detlef und Josefa Rahmann
  • 2006 Markus und Katja Teckentrup
  • 2005 Clemens und Michaela Köhler
  • 2004 Joachim und Christa Falkenberg
  • 2003 Peter Scholz und Ingeborg Baader
  • 2002 Ulrich und Cornelia Coerdt
  • 2001 Klaus und Inga Hartmann
  • 2000 Roland Gerasch und Britta Grüne
  • 1999 Klaus und Hildegard Baader
  • 1998 Marc Winning und Bianca Beilenhoff
  • 1997 Reinhold und Kordula Schwane
  • 1996 Peter und Anita Kauke
  • 1995 Jörg und Andrea Gilberg
  • 1994 Heinz und Elisabeth Schmöle
  • 1993 Wolfgang und Karin Schneck
  • 1992 Erhard und Christel Jäkel
  • 1991 Dirk Obermeier und Tatjana Orth
  • 1990 Georg und Vera Schickhoff
  • 1989 Friedhelm und Gerlinde Radine
  • 1988 Hans und Waltraud Gretenkort
  • 1987 Klaus und Bärbel Lenze
  • 1986 Anton und Ursula Schickhoff
  • 1985 Michael und Birgit Hupfeld
  • 1984 Heinz und Jutta Tölle
  • 1983 Reinhard Haase und Susanne Mestermann
  • 1982 Helmut und Leni Prachtel
  • 1981 Winfried und Marlies Harres
  • 1980 Stephan Kirschner und Regina Schnieder
  • 1979 Josef Grüne und Sophia Klinski
  • 1978 Bernhard Tölle und Esther Kamphaus
  • 1977 Günter und Monika Schickhoff
  • 1976 Anselm und Gisela Werthschulte
  • 1975 Theo und Margret Heimann
  • 1974 Hans und Ottilie Arkenau
  • 1973 Bernhard und Adelheid Gerlach
  • 1972 Paul Langesberg und Maria Ramm
  • 1971 Gregor Schulte und Hella Dümpelmann
  • 1970 Erwin und Mechthild Kamphaus
  • 1969 Franz und Felicitas Spitthoff
  • 1968 Franz und Marlies Schmöle
  • 1967 Rudi Grüne und Bärbel Brunnberg
  • 1966 Adam und Josefa Otterpohl
  • 1965 Alfred Hagedorn und Mechthild Schiermeister
  • 1964 Erich und Maria Wellie
  • 1963 Theo und Agnes Schiermeister
  • 1962 Willi Krengel und Mechthild Langesberg
  • 1961 Friedel und Elisabeth Junker
  • 1960 Josef und Elisabeth Schmöle
  • 1959 Franz-Josef Gerlach und Elisabeth Kerstin
  • 1958 Anton Granzeuer und Ria Lappe
  • 1957 Heinz Schulte und Ruth Klose
  • 1956 Hans Puppe und Maria Schliwka
  • 1955 Franz Baader und Hermine Hoffmann
  • 1954 Heinz und Maria Tölle
  • 1953 Franz und Anneliese Hellmann
  • 1952 Theo und Maria Wessel
  • 1951 Franz Nordhaus und Cäcilia Schulze
  • 1950 Bruno Kirschner und Maria Baader
  • 1949 Heinz Schnieder und Margret Nölle
  • 1948 Josef und Mathilde Grüne
  • keine Schützenfeste aufgrund Kriegsjahre
  • 1939 Theo und Gertrud Heimann
  • 1938 Franz und Maria Floret
  • 1937 Anton Peters und Maria Langesberg
  • 1936 Franz Rohe und Johanna Stiefermann
  • 1935 Rudolf und Paula Grüne
  • 1934 Josef Schickhoff und Theresia Schnieder
  • 1933 Fritz Schiermeister und Sophia Luhmann
  • 1932 Paul Langesberg und Sophia Daum
  • 1931 Bernhard Köhler und Elisabeth Tochterop
  • 1930 Caspar und Else Floret
  • 1929 Johann Hoffmann und Maria Baader
  • 1928 Franz Vogt und Änne Schäfers
  • 1927 Heinrich Rohe und Maria Ramm
  • 1926 Johann Christiani und Elisabeth Heimann
  • 1925 Heinrich Schickhoff und Maria Tölle
  • 1924 Alois Gockel und Maria Rohe
  • 1923 kein Schützenfest aufgrund Ruhrbesetzung
  • 1922 Alois Gockel und Maria Schütte
  • 1921 Heinrich Hartmann und Elisabeth Gudermann

Jungschützenkönige historisch

  • 2024 Niklas Schneider
  • 2023 Kevin Reißig
  • 2022 Niccolo di Primio
  • kein Schützenfest aufgrund Corona-Pandemie
  • 2019 Lennart Clemens
  • 2018 Karsten Schneider
  • 2017 Niklas Köhler
  • 2016 Frederik Köhler
  • 2015 Raphael Hupfeld
  • 2014 Lukas Lappe
  • 2013 Maurice Jüstel
  • 2012 Simon Hennecke
  • 2011 Lars Bittis
  • 2010 Nico Körper
  • 2009 Patrick Haase
  • 2008 Benjamin Wortmann
  • 2007 Christian Tölle
  • 2006 Markus Pazulla
  • 2005 Simon Becka
  • 2004 Johannes Dülberg
  • 2003 Thomas Tölle
  • 2002 Thorsten Ogrzall
  • 2001 Stefan Hengst